Kapitel 1 – Washington Redskins
Meine Reise beginnt in der wunderschönen Hauptstadt, Washington D.C.. Im FedEx Field ist das Team mit dem wahrscheinlich aktuell meist umstrittenen Namen der Liga beheimatet. Aber dazu später mehr. Erst einmal ein kleiner Ausflug in die Vergangenheit.
Geschichte
Die Washington Redskins wurden 1932 unter dem Namen Boston Braves gegründet, dann Recht schnell in Boston Redskins umgetauft. 1937 folgte dann der Umzug nach Washington D.C..
1937 und 1942 gewannen die Redskins ihre ersten zwei NFL Championships unter Owner George Preston Marshall. Bekannte Namen waren Head Coach Ray Flaherty, Running Back Cliff Battles und, damals üblich, Allzweckwaffe Sammy Baugh, welcher Quarterback, Defensive Back und Punter spielte.
Trotzdem war Washington auch neben dem Platz ein Fressen für die Medien. Owner Marshall war der letzte der Liga, welcher dunkelhäutige Spieler für sein Team einstellte, bis ihn die Liga 1962 dazu zwang.
In den kommenden Jahren spielten die Redskins eine weniger wichtige Rolle. Einzig die Verpflichtung von Vince Lombardi als Head Coach 1969 bleibt in guter Erinnerung.
1981 konnte unter Head Coach Joe Gibbs ein neues Topteam aufgebaut werden, “The Hogs”. Dazu gehörten u. A. Center Jeff Bostic, Guard Russ Grimm, Tackle Joe Jacoby usw.. Unterstützt wurde diese O-Line von Quarterback Joe Theismann (dem Joe Montana aus D.C), Running Back John Riggins und Wide Receiver Art Monk. Cornerback Darrell Green spielte in der Defense die entscheidende Rolle, sodass man 1983 den Super Bowl XVII gewinnen konnte gegen die Dolphins (27-17)
1988 konnte man den Erfolg mit einem Sieg gegen die Broncos (42-10) wiederholen und sich Super Bowl XXII holen. Quarterback war damals Dough Williams, der erste dunkelhäutige Quarterback, welcher einen Super Bowl gewann. Welche Ironie…
Den dritten Erfolg innerhalb von 10 Jahren konnte man mit dem Sieg im Super Bowl XXVI 1992 sich holen. Quarterback Mark Rypien führte sein Team zum Erfolg gegen die Buffalo Bills.
Im Jahr 1993 trat Head Coach Joe Gibbs ab und widmete sich mehr dem Motorsport. Seitdem befinden sich die Redskins in einer weniger erfolgreichen Phase.
Hall of Fame
- Art Monk
- Cliff Battles
- Darrell Green
- George Preston Marshall
- Joe Gibbs
- John Riggins
- Ray Flaherty
- Russ Grimm
- Sammy Baugh
- Vince Lombardi
- u.v.m.
Kultur
Um die Kultur der Washington Redskins besser kennenzulernen, habe ich mir zwei Gäste dazu geholt. Armin kam das erste Mal um die Jahrtausendwende über die NFL Europe mit American Football in Kontakt. Er bekam irgendwann mal ein Redskins Shirt und konnte sich sofort mit dem Logo, den Farben und dem Team identifizieren. Free Safety Sean Taylor (1983 – 2007) war es damals, der seine Aufmerksamkeit auf sich zog. Vor allem durch seine harte Playmaker Spielweise mit sehr harten Hits blieb er Armin im Gedächtnis. Leider endete Taylors Karriere 2007 sehr früh als er tödlich verunglückte. Bei einem Einbruch in sein Haus von wurde er von einer Kugel getroffen. Zudem nannte er noch Wide Receiver Santana Moss (2005 – 2014) und Running Back Clinton Portis (2004 – 2011), welche beide der Offense gewaltigt helfen konnten.
Bei Markus fing das ganze schon Ende der 80er, Anfang der 90er Jahre an. Damals gab es einen Riesen Hype um die Team-Jacken im College Look, welche Ihm in den Redskins Farben besonders gefielen. Dazu war er als Kind immer beim “Cowboy und Indianer” spielen ein Indianer. Da kamen die Redskins und ihr Super Bowl Erfolg 1991 genau richtig.
Bei Markus war es Wide Receiver Art Monk (1980 – 1993), der Ihm nicht mehr aus dem Sinn ging. Ein absoluter Top Scorer einfach, wie ihn die Redskins wieder bräuchten.
Beide besuchten auch das London Game Ihres Teams 2016 gegen die Bengals (26-26).
Zu den Ritualen der Redskins gehört das Schlachtlied “Hail to the Redskins”, welches nach jedem Score gesungen wird. Dazu gehört, was ich persönlich richtig cool finde, noch eine Marching Band, wie man sie eigentlich nur noch aus dem College kennt.
Teamname
“Braves (i.A.a. Boston Braves), Hogs (O-Line der 80er/90er) oder Warriors”
Nun zu einem etwas komplexeren Thema, welches aktuell heiß diskutiert wird. Der Name Redskins stammt von den Ureinwohnern selbst, den Sie nutzten, um über sich zu reden. Später wurde der Name jedoch von der weißen Bevölkerung missbraucht. Mittlerweile steht der Begriff “Redskins” in Verbindung zum Rassismus gegenüber den Ureinwohnern.
Armin und Markus haben zwar keine negative Sicht auf die sehr wahrscheinliche Namensänderung, jedoch würde man dem ganzen etwas hinterher trauern. Man konnte sich früher gut mit dem Namen identifizieren und hofft, dass nicht der komplette Bezug zu den Ureinwohnern ausgelöscht wird.
Zu Ihren Favoriten habe ich Sie natürlich auch befragt. “Braves (i.A.a. Boston Braves), Hogs (O-Line der 80er/90er) oder Warriors” waren die Antworten der zwei in Anspielung an die Vergangenheit des Teams. Welchen Namen man überhaupt nicht gerne hätte: Redtails, da man zukünftige Skandale wegen des Namens vermeiden möchte.
Fangruppe
Armin und Markus sind beide Teil der Fangruppe “Redskins Fans in Germany”. Die Gruppe ist 2012 entstanden als sich 2 kleinere Gruppen fusioniert haben. Einige der Mitglieder sind bereits seit den 70er und 80er Fans der Mannschaft aus D.C..
2017 knackte man die Einhunderter Marke, mittlerweile umfasst die Gruppe über Dreihundert Mitglieder.
Auch ein Fan treffen steht in der Planung. Die Gruppe ist auf Facebook zu finden.
Falls Ihr euch mehr für die Gruppe Interessiert, meldet euch bei Markus (Facebook: Ma Kie Pol), dieser wird euch mit weiteren Informationen gerne versorgen. Schaut bei Ihnen vorbei!
Teamwert
„Das Hauptaugenmerk wird jedoch auf der Defense liegen[…]“
Natürlich habe ich mit den beiden auch über die aktuelle Form Ihres Teams und die Stärke des Kaders geredet.
Dwayne Haskins ist im Laufe der letzten Saison besser geworden. Die Hoffnung besteht, dass er sich weiterhin gut entwickelt. Hierfür muss die O-Line Ihm mehr Zeit verschaffen in der kommendne Saison.
Dazu kommt der junge Receiving Core aus Terry McLaurin, Kelvin Harmon und Steve Sims Jr.. Alle von Ihnen wurden erst in den letzten zwei Jahren gedraftet oder als Free Agents verpflichtet. Diese Jungs haben in ihren ersten ein bis zwei Jahren vielversprechende Zahlen geliefert. Vor allem die Geschichte von Terry McLaurin ist bemerkenswert. 2019 an Stelle 76 wurde er von Washington gedraftet. Mit 919 Yards, 7 Touchdowns und 15,8 Yards/Reception in nur 14 Spielen zeigte er sein ganzes können in seiner Debutsaison. Leider kommt für Kelvin Harmon das Ende der Saison 2020 schon sehr früh. Er zog sich einen Kreuzbandriss zu.
Eine weitere Hoffnung ist natürlich Running Back Derrius Guice. Vor allem letztes Jahr konnte er in Ansätzen zeigen, was für ein Talent er besitzt. Jetzt muss er nur noch gesund bleiben, dann wird Head Coach Ron Rivera eine menge Spaß mit Ihm haben.
Zudem hat man mit Tight End Jeremy Sprinkle einen jungen und vielversprechenden Spieler, welcher bestens mit Haskins harmoniert.
Das Hauptaugenmerk wird jedoch auf der Defense liegen, vor allem der D-Line. Diese setzt sich aus 4 ehemaligen 1st. Roundern zusammen (Sweat, Payne, Allen & Kerrigan) und jetzt kommt noch der “Predator” Chase Young dazu.
Die Umstellung zurück zum 4-3 System kann dem Team helfen, mehr Druck in Richtung Quarterback aufzubauen. Sehr wahrscheinlich wird Chase Young am Ende die Position des OLB ausfüllen und als weitere Waffe zur Verfügung stehen.
Wenn der Linebacker Core um Davis, Holcomb und Co. beim Tackling konstanter wird und sich gut an das neue System gewöhnt, dann könnte die Defense das Markenzeichen Washingtons werden.
Beim Thema Defensive Backs ist man solide Aufgestellt. Zwei junge Cornerbacks mit Moreau und Fuller unterstützen die Safetys Sean Davis und Landon Collins, welcher vom Rivalen aus New York zum Team stoßte. Keiner von Ihnen ist aktuell älter als 26 Jahre. Das zeigt dass Washington mit einer sehr jungen Truppe an den Start geht.
Zu den aktuellen Lieblingsspielern der zwei gehören zum einen für Armin Safety Landon Collins. Er sieht bei Ihm Vergleiche zu Sean Taylor, vor allem seine Stärken in der Box und an der Line of Scrimmage gehören für Ihn dazu. Außerdem nannten Sie mir noch Defensive End Ryan Kerrigan. Er ist die Konstante in der Redskins Defense, spielt jedes Jahr aufs neue sehr gut auf (140 Games, 437 Combined Tackles, 3 Pick-Six, 26 Forced Fumbles). Kerrigan steht kurz davor den Franchise Rekord im Bereich der Sacks sich zu sichern (Aktuell: 90 Sacks, Rekord: 91 von Dexter Manley 1981 – 1989) und ist ein sehr vorbildlicher Spieler, der bisher keine negative Presse aufkommen lies.
Auch beim Thema Draft sind sich die beiden einig. Zwar konnten nicht alle Needs gefüllt werden, jedoch hat man sich auf signifikanten Positionen verbessert und Spieler mit viel Potenzial dazu geholt. Klar Chase Young ist unumstritten. Mit Antonio Gibson kommt ein möglicher Ersatzmann für Guice auf die Running Back Position, falls er sich wieder verletzt. Wide Receiver Antonio Gandy-Golden kommt zum jungen Wide Receiver Core dazu. Mit Saahdiq Charles hofft man einen Nachfolger für Trent Williams gefunden zu haben auf der Left Tackle Position.
Wenn man sich die NFC East anschaut, dann stellt man schnell fest, dass alles möglich ist. Klar werden die Cowboys sehr stark sein und auch als #1 der Division gehandelt, jedoch darf man die Eagles da nicht außen vor Lassen. Die Giants werden als Wundertüte betrachtet. Mehr Einzelheiten zu den anderen Teams bekommt ihr in den kommenden Wochen von mir.
Alles in allem wäre man mit einer ausgeglichenen Saison zufrieden bei Washington.
Zukunftsaussicht
Armin und Markus sind positiv gestimmt, wenn man über die Zukunft Ihres Wahlteams spricht. Natürlich ist die Vorbereitung auf die neue Saison schwierig und der Coaching Staff kann nicht so arbeiten wie sonst, aber die beiden haben die Situation mit der von vor ein paar Jahren verglichen, als ein gewisser Robert Griffin III neuer Quarterback wurde (9-6 Record, 3200 Yds, 20 TD). Außerdem hofft man, dass das Verletzungspech der letzten Jahre abnimmt.
Ein weiterer sehr schöner Faktor ist die Personalie Alex Smith. Nach seiner grausamen Verletzung 2018 kämpft sich der Quarterback wieder so langsam zurück zu alter Form. Trotzdem nimmt er sich noch die Zeit und fungiert als Mentor für die beiden jungen Quarterbacks Haskins und Allen.
Fazit
Die “noch” Washington Redskins sind ein sehr junges Team, welches eine sehr spannende Zukunft vor sich hat. Egal unter welchem Namen sie in der kommenden Saison an den Start gehen werden, es wird interessant.
Ich möchte mich nochmal bei Armin und Markus bedanken, dass Sie sich die Zeit genommen haben und mir Ihr Team näher gebracht haben.
Das war der erste Teil von vielen in dieser Reihe, auch das erste Mal, dass ich einen Artikel in diesem Format verfasst habe. Lasst mir gerne einen Kommentar mit eurem Feedback da und freut euch darauf, welches Team ich euch als nächstes vorstellen werde.
Bis bald!