IDP Guide Part One – Die ersten Schritte

Egal ob du als Neueinsteiger in die Welt des Fantasy
Footballs eintauchst oder du dich in eine Challenge stürzen möchtest. Herzlich willkommen bei Mics in Motion. Mit diesem Guide will ich euch mein Lieblingsformat im Fantasy Football näherbringen. Und hoffe ebenfalls Anreize für euch zu setzen, um in den Sport „American Football“, weiter einzutauchen.

Zunächst erläutere ich den Unterschied zum Standard Fantasy Football. Der Name IDP steht für „Individual Defensive Player“. Dies bedeutet das anstatt einer Team Defense, bei der die Punkte kumuliert einfließen, die einzelnen Spieler aufgestellt werden. Im Standardformat bilden die Positionsgruppen QB, RB, WR, TE, sowie K und die angesprochene Team Defense die Basis. Das Hinzuziehen der einzelnen Positionen einer Defense ermöglicht es das Spiel auf eine andere Ebene zu heben. Die Vielfalt der defensiven Rollen im Football ergeben neue strategische Fragen, welche wir erforschen und meistern wollen.


Betrachten wir zunächst die Positionsgruppen und die Rollen,
die sich dahinter verbergen:

Defensive Line (DL)
Die DL ist die erste Verteidigungslinie einer Football Mannschaft. Sie besteht zumeist aus drei bis fünf Spielern. Sie wird in die Rollen des Defensive Tackles (DT) und der Defensive Ends (DE) unterteilt.

Der Defensive Tackle wird im Zentrum der Verteidigungslinie positioniert und steht im Normalfall den Guards oder dem Center gegenüber. Seine Hauptaufgabe ist es, Läufe durch die Mitte zu stoppen und Druck auf den Quarterback (QB) auszuüben. Ich bezeichne sie auch gerne als Türsteher, da sie mit ihrer Physis die imposantesten Vertreter ihrer Zunft sind. Insbesondere der Nose Tackle (NT), welcher in der Mitte mehrere Offensive Lineman bindet, ist hier hervorzuheben.

Bekannte DT: Aaron Donald, Fletcher Cox, Ndamukong Suh

Defensive Ends hingegen bringen mehr Geschwindigkeit und Agilität mit. Sie beziehen, wie der Name beschreibt, an den Enden der Defensive Line Stellung. Ihre Hauptaufgabe ist es den Quarterback zu stören und Läufe über die Außenseiten zu stoppen. Diese Kerle sind mit die auffälligsten Verteidiger, da sie in der Nähe des Quarterbacks agieren. Durch den ausübenden Druck und die daraus resultierenden spektakulären Plays rücken sie häufig in den Mittelpunkt.

Hier vermischen sich je nach Formation die zwei Positionsgruppen Outside Linebacker (OLB) und Defensive End (DE). Weshalb wir diese Außenspieler, die für den Pass Rush zuständig sind, als EDGE Defender bezeichnen.

Bekannte DE/EDGE: JJ Watt, Chandler Jones, die Bosa Brüder, Von Miller (EDGE)


Linebacker (LB)
Die Linebacker stehen in zweiter Reihe zwischen der Defensive Line und den Defensive Backs. Sie sind meist das Schweizer Taschenmesser der Defensive. Und stoppen nicht nur die Läufe oder üben Druck auf den Quarterback aus, sondern helfen zudem in der Passverteidigung mit aus.

Unterschieden wird bei den LB in Outside Linebacker (OLB) und Inside Linebacker (ILB). Die zuletzt genannten Spieler bilden den Mittelpunkt der Defensive. Sie übernehmen dank ihrer Spielübersicht und Spielintelligenz die Spielführung der Verteidigung. Das macht Sie quasi zum Pendant des Quarterbacks. Welcher ebenfalls auf die sich verändernden Situationen reagiert.

Bei OLB sprechen wir vom Strongside Linebacker (SLB) und Weakside Linebacker (WLB). Der SLB wird auf der Strongside, auf welcher sich der Tight End oder Fullback befindet, aufgestellt. Auf der gegenüberliegenden Seite greift der WLB ins Spielgeschehen mit ein.

Bekannte LB: Bobby Wagner, Jaylon Smith, Lavonte David


Defensive Backs (DB)
Sie haben die Aufgabe den Rückraum, dass Backfield abzusichern und vorrangig das Passspiel zu unterbinden. Hierbei unterscheiden wir die DB in Cornerbacks (CB) und die Safeties (S).

Der Cornerback beschäftigt sich vorrangig mit den Wide Receivern (WR) und muss im direkten Duell bestehen. Wie ihre Kontrahenten ähneln sie eher einem Sprinter und sind daher mit die schnellsten und wendigsten Akteure auf dem Spielfeld.

Für mich haben diese Kerle den schwersten Job als Verteidiger. Da sie kaum Gelegenheiten haben selbst zu agieren, sondern fast ausschließlich auf die Bewegungen des WR reagieren müssen. Je nach offensiver Aufstellung setzen die Teams zwei bis vier CB gleichzeitig ein. Die ersten beiden decken die WR an den Seitenlinien und gehören zur Standardaufstellung. Die CB drei und vier werden als Nickel und Dime bezeichnet. Sie kommen zum Einsatz, wenn die gegnerische Offensive mit mehr als zwei WR aufläuft.

Bekannte CB: Stephon Gilmore, Jalen Ramsey, Patrick Peterson

Safeties stellen die letzte zu überwindende Hürde dar und werden in Strong Safety (SS) und Free Safety (FS) unterschieden. Der SS steht wie der SLB stets auf der starken Seite der Offensive (Strongside) und bringt die körperliche Stärke mit um als Runstopper zu fungieren.

Der Free Safety positioniert sich als letzter Mann weit hinten im Backfield und übernimmt die Aufgabe des Unterstützers. Er greift geschlagenen CB unter die Arme oder stellt sich noch ungedeckten Gegnern in den Weg. Sie bringen die Fähigkeit mit die gegnerischen Spielzüge vorab zu lesen, um zur rechten Zeit am rechten Ort zu sein.

Bekannte S: Jamal Adams, Harrison Smith, Tyrann Mathieu


Mit dem Grundverständnis zu den Defensiven Positionsgruppen machen wir uns an die Rostergestaltung. Indem wir folgerichtig die im Standard Fantasy Football verwendete Team Defense mit den Positionsgruppen DL, LB und DB ersetzen, erschaffen wir unsere erste IDP Liga. Die Anzahl der einzusetzenden Spieler heben wir mit insgesamt neun Startpositionen für die defensive Seite an. Hierbei berücksichtigen wir die hinzugefügten Positionsgruppen mit jeweils drei Slots. Denn die Auswahl an Defensivspielern ist im Vergleich zur Offensive um einiges größer. Zugleich bietet es dir als angehenden General Manager die Gelegenheit, ein Gefühl für die Wertigkeit der Spieler zu erhalten und sie darüber hinaus kennen und lieben zu lernen.

Somit haben wir den Kader mit 1 QB, 2 RB, 3 WR, 1 TE, 1 K, 3 DL, 3 LB und 3 DB festgesetzt. Die Variante den Kader mit Flexpositionen zu erhöhen besteht weiterhin. Und egal wie der Finale Kader am Ende aussieht. Er ist bedeutend größer und bietet mehr taktischen Tiefgang und Spielraum.


Wem das noch nicht genug ist, der kann die Positionsgruppen in die Bestandteile zerlegen. Da dies aber zu Plattformabhängig ist, werde ich darauf zunächst nicht weiter eingehen. Sei dir darüber bewusst, dass das Spiel durch das hinzufügen der Defensivpositionen komplexer und herausfordernder ist.
Diese Komplexität ist es, die es uns ermöglicht auf eine Vielzahl von Gegebenheiten zu reagieren oder zu agieren. Der Glücksfaktor nimmt ab und die Fantasy Football Kenntnisse sind entscheidender.


Was ebenfalls entscheidend ist, sind die vorhandenen Scoring Einstellungen der Liga. Und dabei ist es egal, welches System ihr im Fantasy Football spielt. Das Scoring beeinflusst maßgeblich die Bedeutung der Positionen. Deshalb achtet darauf, dass ihr bei der Erstellung möglichst keine Positionen bevorzugt.

Im Laufe der Jahre haben sich zwei Standards in der IDP Community etabliert. Für mein persönliches Empfinden sind diese im Verbund gut spielbar. Es handelt sich um das sogenannte „Heavy Tackling“ und „Big Play“ Scoring. Ersteres stärkt wie der Namen verrät die Positionen, welche häufig den Ballträger zu Boden reißen. Wohingegen das Big Play Scoring Spieler belohnt, die dem Quarterback das Leben schwer machen. Vereint erhalten wir ein passables Scoring, welches unsere drei Positionsgruppen nicht nur gleichmäßig verstärkt. Sondern auch die Wertigkeit der Defensive zu den Offensiven Positionen angleicht.


Fantasy Football Rule #1 – Kenne das Scoring deiner Liga!


So dann machen wir uns mal an die Scoring Theorie. In der Offensive empfehle ich die Passing TD auf 6 Punkte und Interceptions Thrown auf -3 Punkte zu setzen. Diese Anpassung schwächt die Dominanz der Dual Threat QB´s etwas ab und hält Spieler wie einen 30 Interceptions werfenden J.Winston im Zaun.

In der Defense heben wir nach dem Vorbild des „Tackle Heavy“ Systems die Tacklings auf 1.5 Punkte. Zudem werden Assisted Tackles mit 0.5 Punkten und Tackle for Loss ebenfalls mit 2 Punkten eingepflegt und belohnt. Gerade Linebacker und Strong Safeties profitieren vom Heavy Tackling und bieten uns wie Slot Receiver oder RB wöchentlich konstant Punkte.

Indem wir jetzt noch die „Big Plays“ der Defensive durch erhöhte Punkte ausgestalten, erhalten wir die Chance auf außerordentliche Punkteregen. Diese können sonst nur von Workhorse RB oder Homerun WR à la Christian McCaffrey oder Tyreek Hill erreicht werden. Es macht einen Heiden Spaß, wenn ein Chandler Jones durch eine vier Sacks Galavorstellung mit >20+ Punkten auf deinem Zettel steht. Sicher können so einzelne Akteure einen Spieltag gewinnen. Aber durch das Hinzuziehen dieser Spieler vergrößert man den Kreis der herausragenden Leistungsträger und verteilt diese innerhalb einer Liga auf mehrere Köpfe.

Passing TD6p
Interception Thrown-3p
Fumble Lost-2p
Fumble Recovered2p
Offense – Modified PPR Scoring
Blocked Kicks6p
Blocked Punts2p
Forced Fumble4p
Fumble Recovered2p
Interception Caught6p
Pass Deflected3p
Sack (je 0.5Sk = 2p)4p
Safeties by the Defense10p
Tackles1.5p
Tackles – Assisted0.5p
Tackle for Loss2p
QB Hit1p
Defense Touchdown6p
Defense – Hybrid IDP Scoring

Soviel zur Theorie. Mit diesem Guide habe ich euch einen Schritt abgenommen. Jetzt müsst ihr einfach weiter laufen. Es lohnt sich!


Das war der erste Teil meiner kleinen Reihe und mein erster Artikel überhaupt. Ich hoffe, es hat euch gefallen. Hinterlasst gerne Grüße, ein Feedback oder folgt mir einfach auf Twitter. Ich freue mich über jeden Beitrag der mich erreicht.
Beim nächsten Mal gehe ich auf meine persönliche Evaluation der einzelnen Positionen ein.

Bis dahin, Gude!

Author
s7even

Anfang der 90er hat mich Lawrence Taylor in seinen Bann gezogen, womit meine Leidenschaft für die New York Football Giants entfachte. Der Weg zum Fantasy Football und dem Format IDP war dann nur noch eine Frage der Zeit.

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